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Skulpturen - sculptures
Skulpturen - sculptures


  Meine Arbeiten zeigen Menschen aus meinem eigenen Umfeld aber auch Figuren,
  die ich einmal geschaffen habe und immer wieder treffe. 
  Die Wahl des Materials ist für mich sehr wichtig. Durch die Schwingung
  und Ausstrahlung des Materials spreche ich beim Betrachter Sinne an,
  die Wärme, Kraft aber auch Kälte spürbar machen.
  1992 entstand der erste lebensgroße weibliche 'Torso' aus einem Stück Eiche.
  1997 arbeitete ich weiter am Thema 'Weiblicher Torso', einem Wesen,
  das mir sehr ans Herz gewachsen ist. Der 'Torso' kombiniert geschwärzte Eiche
  und Stahl und hat an Gesicht gewonnen.
  Diese Figur zeigt all das, was ich anderen Menschen begreifbar machen möchte.
  Ihre Plastizität resultiert aus dem Zusammenspiel positiver, nach außen gewölbter
  Formen, die nicht nur aneinandergereiht eine Figur ergeben, sondern in Proportion
  zueinander gestellt werden. So gebe ich der Skulptur Spannung, Stand und Energie,
  die förmlich nach außen zu drücken scheint.
  Beispiele für Materialkombinationen sind: 'Ikarus Schwester', 'Fliegende'
  und 'Torso'.
  Zu meinen aktuellsten Arbeiten zählen die Skulpturen die ich seit meinem
  1997 begonnenen Thema 'Fliegen' erstellt habe. Sie sind aus den
  unterschiedlichsten Materialien zusammengesetzt.
  Die überlebensgroße Figur 'Fliegende 1998' eine Materialkombination
  ist zur Zeit im Alleetheater zu sehen.
  Dort steht auch das lebensgroße 'Springendes Pferd', das so gearbeitet ist,
  wie die lebensgroßen Skulpturen 'Spannung', 'Druck',
 
'Hommage an den Jockey von Artemision' und 'Auffangen'
  Sie repräsentiert eine weitere Figurengruppe mit der ich mich befasse.
  Bei den lebensgroßen männlichen Stahlskulpturen dient mir mein eigener
  Körper als Modell.
  Diese und auch andere Figuren tragen Portraitzüge von mir, meine Gefühle,
  meine Träume, die Art mich zu bewegen, und zu denken, gehen in sie über. 
  Sie beschreiben mein Leben.
  2006 überfiel mich ein Gefühl, dem ich mit einer Reihe thematischer Figuren
  antworten musste. Bei diesen Arbeiten ging es zum Ersten mal nicht um die
  Oberfläche, sondern um die Konfrontation durch den Ausdruck
  mit der Gesellschaft. 
  Mithilfe der Skulpturen meiner politischen Meinung Ausdruck zu geben
  und die Menschen so eindringlich zu erreichen, war für mich schön und
  erschreckend zugleich.
  Für mich bedeutet Bildhauerei die universellste Form und zugleich die
  realste Art der Mitteilung. Ich möchte mich nicht auf einen Sinn verlassend,
  einer zweidimensionalen, illusionistischen oder entmaterialisierten
  Welt ausliefern.
  Wenn ich eine Skulptur ertaste und mit meinen Augen
  über eine plastische Landschaft streife, ist die Figur eins mit mir selbst.
  Auch wenn ich die Augen schließe ist sie real.


                      Heinrich Eder